Interview – unsere Stipendiat*innen stellen sich vor: Alina Epp aus Potsdam

“Soziale Kontakte und der Austausch mit anderen Stipendiat*innen ist mir wichtig und ich freue mich auf die vielen verschiedenen Aktivitäten, die die Schimmelpfennig Stiftung anbietet”
– Alina Epp

Alina Epp erhält seit dem Sommersemester 2019 ein Deutschlandstipendium an der Universität Potsdam. Die 28-jährige studiert Russisch und Musik auf Lehramt an  Gymnasien. 

“Musik habe ich schon immer gemacht. Noch zu Schulzeiten  habe ich ein Musik-Stipendium an der Musikschule bekommen, mit dem ich mir meinen Klavierunterricht finanzieren konnte.” So ist Alina dann auch in den Studienvorbereitungskurs und letztlich in das Studium für Musik selbst gekommen. 

Nicht so offensichtlich war ihr anfangs die Wahl des zweiten Fachs. “Ich habe angefangen Latein zu studieren – aber ich merkte schnell: Ich wollte nicht immer alleine da sitzen und Cicero übersetzen. Ich will kommunizieren.” Sprache muss mit Leben gefüllt werden. Also wechselte Alina ihr Studienfach und wählte die Russische Sprache als Studienfach. 

Dafür gab es zwei wesentliche Gründe. Zum einen ist sie Herkunftssprecherin. Zum anderen fasziniert Alina der Spracherwerb als linguistischer und psychologischer Prozess.“Mich fasziniert am Studium, dass ich mich mit Themen auseinandersetzen kann, die mich wirklich interessieren. Ich kann mir das raussuchen, was ich lernen will. Deshalb belegte ich in den letzten Semestern für mein Aufbaumodul  der Kommunikationslinguistik Seminare, die sich explizit mit dem Zweitspracherwerb bei Herkunftssprecher*innen und dem Phänomen der rezeptiven Bilingualität beschäftigen. Dieses Forschungsgebiet wählte ich auch für meine Modulabschlussarbeit.” Auch in ihrer Bachelorarbeit widmet sich Alina dieser Teildisziplin der Linguistik und stellt sich der Forschungsfrage: “Inwieweit ist Rudolf Steiners Konzept des Fremdsprachenunterrichts psycholinguistisch fundiert?” 

“Ein Semester mal nur mit einem Thema – das finde ich toll!” Alina ist begeistert von der intensiven Auseinandersetzung mit einer speziellen Thematik, welche sie nicht so entspannt und fokussiert bearbeiten könnte, wenn sie das Stipendium nicht bekäme. 

Es ist immer schön, wenn ein Plan aufgeht und bei Alina ist das der Fall. Durch eine chronische Erkrankung braucht sie etwas länger für ihr Studium. Also gab es irgendwann kein Bafög mehr. Im Büro für Chancengleichheit an der Universität Potsdam erfuhr sie von den Deutschlandstipendien und bewarb sich. Die Freude war groß, als  sie eine Zusage erhielt. 

“Hier wird nicht nur Leistung gefördert, sondern Bildung! Das gefällt mir sehr an der Schimmelpfennig Stiftung”, erklärt Alina begeistert. Und wir freuen uns, denn genau solche Geschichten erfüllen unseren Förderzweck. 

Als Stipendiatin hatte sich Alina bereits auf den Austausch mit anderen Stipendiat*innen gefreut. Nun fallen persönliche Treffen natürlich aus – aber das soll unsere Stipendiat*innen nicht davon abhalten sich auszutauschen und zu vernetzten. Zum Beispiel über das Intranet. Dort haben unsere Stipendiat*innen die Möglichkeit sich unverbindlich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. 

Wir haben uns sehr gefreut, dass Alina Epp sich mit uns virtuell getroffen hat. Vielen Dank!